Montag, 4. Juli 2022, 18 Uhr Start der Vortragsreihe: Dialektik der TechnikWissenschaft und Technik sind tief ambivalent: in ihnen vermengt sich potenzieller Fortschritt und reale Ungleichheit. Wie also mit Technologie umgehen, wenn diese Leid mindern kann, aber neues Leid erzeugt, wenn sie herrschaftlich verfasst ist? Können Posthumanismus, situierte Wissenschaftsmodelle oder in der Physikphilosophie entwickelte quantentheoretische Denkmodelle ein queeres statt dichotomes, ein beziehungsreiches statt herrschaftliches Geflecht von Menschen, Tieren und Dingen vorstellbar machen? Diese Vortragsreihe nimmt die Ambiguitäten von Technik und Wissenschaft in den Blick und geht aktuellen Fragen von technologisierter Arbeitswelt, medizinischer Leibgestaltung, digitalem Kapitalismus und ökologischem Krisenmanagement auf den Grund. Am 4. Juli findet der erste Vortrag KI und der eindimensionale Mensch von Michael Koltan statt. Der Vortrag untersucht, was passiert, wenn die Technikkritik Marcuses auf die aktuelle Entwicklung der sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ (KI) trifft. Der Vortrag versteht sich dabei auch explizit als eine Einführung in KI, was sie kann und wo ihre Defizite liegen. Und was Marcuses Kritik des eindimensionalen Denkens uns an Einsichten über sie vermitteln kann.
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