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Eröffnung
Öffnungszeiten
Dienstag - Sonntag
14:00 - 19:00 Uhr
Ort
Infoblatt
Wir freuen uns die Gruppenausstellung Creating a ‚we’ vom 5. September bis zum 18. Oktober 2020 bei basis zu präsentieren. Die Ausstellung öffnet ihre Türen am 4. September von 15 Uhr bis 20 Uhr.
Die Ausstellung Creating a ‚we’ bildet einen kollektiven Raum, der auf die renovierten Ausstellungsräume des Hauptgebäudes von basis e. V. reagiert. Zu sehen sind Werke von den basis-Studiokünstler*innen Olga Cerkasova, HazMatLab, Giulietta Ockenfuß und Daniel Stubenvoll. Kuratiert wurde die Ausstellung von Mine Kaplangı, Mitbegründerin von Collective Çukurcuma und Gastkuratorin des AIR_Frankfurt Curator-in-Residence-Programms 2018/2019. Die Ausstellung wird begleitet durch weiterführende Gesprächsveranstaltungen, die 2019 mit einer Lesung von Collective Çukurcuma im basis Leseraum begonnen haben.
Unser Verständnis von Zeit und Raum hat sich in den letzten Monaten drastisch verändert. Im Rahmen von Creating a ‚we’ wird daher eine kollektive Arbeitsmethodik für die neuen Ausstellungsräume der basis in Form eines lauten, unordentlichen, sich im Prozess befindlichen Kunst-Labors inszeniert. Lose an alternative Weltentwerferinnen wie Donna Haraway, Isabelle Strengers, Silvia Federici oder Rosi Braidotti anknüpfend, deren Arbeit hauptsächlich auf der Bildung von Verwandtschaft und Gemeinschaft beruht, erleben sich die Einzelnen in der geteilten Erfahrung fluider Arbeitsprozesse als wir. Sich den Social-Distancing-Vorschriften widersetzend, interagieren alle Kunstwerke neugierig miteinander und erweitern sich im Laufe des Prozesses.
Daniel Stubenvoll beschäftigt sich in seiner interdisziplinären Praxis mit den Beziehungen zwischen Architektur und Machtstrukturen. Aus vorgefundenen Bildern und Fotografien schafft er neue Geschichten, die auf Fragmenten beruhen und die Absurdität des Lebens mit poetischem Ernst illustrieren. In Vorwegnahme der aktuellen, auf Distanz basierenden Situation breiten sich die schweren Atemgeräusche aus den leeren, verlassenen Räumen seines Videos Haunted Townhall (Institution of Suspense) aus und begleiten die anderen Arbeiten in den Ausstellungsräumen.
Giulietta Ockenfuß nutzt ihre alltäglichen Beobachtungen patriarchaler Systeme, um mit ihren satirischen Gemälden und Zeichnungen das Ungegenständliche in kräftigen, leuchtenden Farben und Worten darzustellen. Für Creating a ‚we’ präsentiert sie ihre Zeichnungen, die von ihren jüngsten Beobachtungen und Geschichten während ihres 6-monatigen Aufenthalts in Mexiko inspiriert sind.
Olga Cerkasova nutzt für ihre Werke die Fantasie als zuverlässigsten Verbündeten für die Vorstellung anderer Welten und stellt damit ungeahnte Verbindungen zwischen Material und Begehren her. Indem sie die Bedeutung der Verkörperung von Begehren, Sexualität und Intimität in der Kunst betont, vereinen Olga Cerkasovas Vulvaskulpturen und plastische Interventionen in Form von gestreckten Gliedmaßen sowohl menschliche als auch nicht-menschliche Intimitäten in der Ausstellung.
Alle Kunstwerke werden unter dem wuchernden Labor des Frankfurter Kollektivs HazMatLab, bestehend aus Sandra Havlicek, Tina Kohlmann und Katharina Schücke, zusammengeführt. Indem sie wissenschaftliche Experimentiermethoden in ihrem Kunstschaffen und in der Zusammenarbeit nutzen, verschieben sie die Grenzen zwischen Chemie, Biologie, Kunst und wissenschaftlicher Vorstellungskraft. Sie verändern das Konzept des Labors, indem sie es mit ihrer Praxis besetzen und es zu einem Ort des Scheiterns, des Experimentierens und des Nicht-Normativen machen, während sie ihr vielschichtiges tentakuläres Denken als Grundlage ihrer gemeinsamen Praxis nutzen. Das dreiköpfige Team verwendet Materialien wie Nagellack, Schleim oder Kristalle, um seinen Forschungsbereich zu gestalten, und stellt seine fortwährende kollektive Praxis des geteilten Wissens aus, indem es sein Atelier innerhalb desselben Gebäudes in den Ausstellungsraum erweitert und diesen damit kultiviert.
Indem Creating a ‚we’ das Ausstellungsmachen als gemeinsame Erfahrung und Verwandtschaft begreift, stellt die Ausstellung die Frage nach dem Beitrag, den kollektives Wissen leisten kann, und nach der Dringlichkeit, neue Verwandtschaften mit Nicht-Menschen, anderen Menschen und darüber hinaus herzustellen.
Walls will talk, nails will witness, doors will laugh and language will evolve.
Die Ausstellung wird kuratiert von Mine Kaplangı, Mitbegründerin von Collective Çukurcuma und Gastkuratorin des AIR_Frankfurt Curator-in-Residence-Programms 2018/2019.
Hier finden Sie den Trailer zur Ausstellung.
Weitere Informationen zum Begleitprogramm finden Sie hier.
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