Sie sind hier
Eröffnung
Öffnungszeiten
Dienstag - Freitag
11:00 - 19:00 Uhr
Samstag, Sonntag
12:00 - 18:00 Uhr
Ort
Für das Kooperationsprojekt Ffm:HH werden von der Produktions- und Ausstellungsplattform basis e.V. und dem Kunstverein Harburger Bahnhof je drei KünstlerInnen aus dem jeweiligen Kontext ihrer Kunsthochschule in die andere Stadt geschickt und der dortigen kuratorischen Leitung für eine einmonatige Ausstellung überlassen. Im Mittelpunkt steht die Vernetzung und Präsentation der jeweils ansässigen KünstlerInnen in Form eines Austausches zwischen Frankfurt und Hamburg. Die Ausstellungen werden am 14. März in Frankfurt und am 12. April in Hamburg eröffnet und haben jeweils eine einmonatige Laufzeit.
Oliver Bulas, Katja Lell und Hannah Regel wurden als StudentInnen der Hochschule für bildende Künste in Hamburg von der künstlerischen Leitung des Kunstverein Harburger Bahnhof ausgewählt, um mit dem kuratorischen Team von basis e.V eine Ausstellung zu entwickeln. Die StudentInnen der Frankfurter Städelschule Johanna Kintner, Artun Alaska Arasli und Daniel Jacoby werden im April auf die Kuratorinnen in Hamburg treffen.
Ziel des Projekts ist die Förderung junger Hamburger und Frankfurter Künstler auf institutioneller Ebene in zwei Städten, die eine tragende Rolle in der deutschen, aber auch internationalen Kunstwelt spielen. Da die Künstler bereits in den eigenen Städten in lokalen Ausstellungen auffielen, sollen sie nun eine Sichtbarkeit außerhalb des vertrauten Terrains erhalten. Auf diese Weise wird ein Austausch auf künstlerischer und institutioneller Ebene initiiert. Darüber hinaus wird das Rahmenprogramm den Austausch mit der jeweils anderen Kunsthochschule suchen: In Hamburg wird am Eröffnungsabend ein Künstlergespräch zwischen den Frankfurter Künstlern und Michaela Melián – Professorin der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg -- stattfinden. Mit dem Projekt knüpft der Kunstverein Harburger Bahnhof an sein Profil an, ein Programm mit international renommierten Künstlern zu gestalten, jedoch gleichzeitig den Kerngedanken der Institution ‚Kunstverein’ ernst zu nehmen und lokale zeitgenössische Künstler durch Ausstellungsmöglichkeiten zu fördern. Am ersten Ausstellungstag in Frankfurt findet zudem eine diskursive Veranstaltung in den Räumen der basis statt, die den Gastkünstlern einen Einblick in Raumnutzungskonzepte der Stadt bietet und zu Diskussionen anregt.
basis und der Kunstverein Harburger Bahnhof verfügen mit ihren jeweils 350qm Ausstellungsfläche nicht nur über vergleichbar große Räumlichkeiten, sondern verfolgen auch in ihrem Ausstellungsprogramm ähnliche Interessen: Beide kuratieren monographische und Gruppen-Ausstellungen, die das gesellschaftliche Potential zeitgenössischer Kunst vermitteln und dabei besonders junge, lokale wie internationale aufstrebende Künstler fördern.
diese veranstaltung auf facebook.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Karl H. Ditze Stiftung
Programm
basis
In den Räumlichkeiten von basis e.V. werden neben skulpturalen Arbeiten von Hannah Regel auch eine Videoarbeit und Prints von Katja Lell präsentiert. Die Installation Meeting Behind The Waterfall am Eröffnungsabend gibt den Auftakt für Transfigured Night, eine Ausstellung, die täglich von 16 bis 19 Uhr bzw. 15 bis 18 Uhr an den Wochenenden basis e.V. stattfinden wird und die Oliver Bulas zusammen mit Inajá Tetembuá und Eduardo Mafalda (São Paulo) konzipiert hat.
Oliver Bulas (*1981 in Hamburg) hat 2012 sein Diplomstudium an der HFBK mit dem Studienschwerpunkt Zeitbezogene Medien bei Prof. Michaela Melián abgeschlossen. Folgende Projekte wurden von Bulas verwirklicht: Oliver Bulas (*1981 in Hamburg) hat 2012 sein Diplomstudium an der HFBK mit dem Studienschwerpunkt Zeitbezogene Medien bei Prof. Michaela Melián abgeschlossen. Folgende Projekte wurden von Bulas verwirklicht (Auswahl): I Thought Payment Would Be First, Ausstellung zur Vorauswahl des 33. Arbeitsstipendiums der Hansestadt Hamburg (Dez. 2012 - Jan. 2013), 2012 Invitation Piece 2012 Kunstverein Langenhagen / Halle für Kunst Lüneburg, 2012 Presenting a Fiction Excursively, [Maknete] Hamburg, 2012 Measuring Piece Intervention by actors during the opening reception The Fifth Season by Jutta Köther at Bortolomi Gallery, New York.
Katja Lell (*1987 in Kopeisk)studiert seit 2008 Kunst mit dem Schwerpunkt auf zeitbezogene Medien bei Prof. Jeanne Faust und Kunsttheorie bei Prof. Hanne Loreck an der HfbK Hamburg, sowie Philosophie an der Uni Hamburg. Seit 2012 studiert sie bei Prof. Thomas Demand. Ihre Arbeiten waren bereits in diversen Ausstellungen zu sehen (Auswahl): 2012/ 2013 Ein Raum und der hätte keine Richtung, Bundeskunsthalle, Bonn, 2012 Hiscoxpreis, Kunsthaus, Hamburg, 2012 Private View, Impressum, Hamburg, 2011Januar in Leipzig, Schute, Hamburg.
Hannah Regel (*1990 in Nottingham) schloss ihr Studium als Bachelor of Arts an der Goldsmiths, University of London ab. Ihre Arbeiten waren in diversen Ausstellungen zu sehen (Auswahl): 2012. SALT. , Hatch Space, London, 2012. Villa I: This House is a Triadic Fascist Made of Industry Glass, The George and Dragon, London, 2011. Neck, New Gallery, London, 2011. Adult Youth IV, The Crypt, London, 2011. Now I Can Live, HFBK, Hamburg.
Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg
Eröffnung:
Freitag, 12. April 2013, 19 Uhr
Pressevorbesichtigung: Freitag, 12. April, 11 Uhr
Ausstellung:
13. April-12. Mai 2013
Öffnungszeiten: Mittwoch-Freitag, 14-18 Uhr
Programm:
12. April 2013, 19.30 Uhr
Michaela Melián (Professorin für zeitbezogene Medien, HFBK) im Gespräch mit Artun Alaska Arasli, Daniel Jacoby und Johanna Kintner
8. Mai 2013, 19 Uhr
Kino im Kunstverein
"…up and down, back and forth, like a rocking chair. He now stands up and walks across a slightly cornered room. As he gets next to the blinds of one of the two antique windows, he slips two fingers within the shades to open the blind, keeping an eye on the outside…"
Leise und mit melodischem spanischen Akzent wird dem Ausstellungsbesucher durch ein Paar von der Decke hängender Kopfhörer die Geschichte eines Mannes erzählt. Ein Mann, der einen spärlichen Blick auf die Welt durch die geschlossenen Jalousien zweier raumloser Fenster wirft, die ihre objekthafte Entsprechung in einer Installation im Ausstellungsraum finden. So bleiben die beiden Objekte die gesamte Erzählung über der einzige greifbare Anhaltspunkt der Geschichte. Trotz detaillierter Orts- und Situationsbeschreibungen, entzieht sich Daniel Jacobys narrative Installation immer wieder jeglicher Festschreibung. Wiederholt lassen erwähnte Gegenstände und Handlungen einen physischen Raum erahnen, um sich dem Zuhörer im darauffolgenden Satz gleich wieder zu entziehen.
Auch Artun Alaska Arasli unterfüttert seine Kunst mit Erzählungen. Jedoch nehmen seine raumgreifenden Arbeiten ihren Ursprung in dramatischen Lebensgeschichten oder jahrhundertealten Legenden. Für seine Arbeit im Kunstverein Harburger Bahnhof recherchierte Arasli eine alte Sage um den holländischen Goldschläger Jacob Godavaert und seinen Sohn, die aus Gier von Malern bei einem tragischen Raubüberfall auf ihre Goldwerkstatt im 15. Jahrhundert getötet werden. Tragisch, da zur selben Zeit ein Umbruch in der Malerei stattfindet, der den Gebrauch von Blattgold in der Malerei unmodern und damit das geraubte Gold der Godavaerts wertlos macht. Mit der Enthüllung ihres Retabels für den Genter Altar, schaffen die Gebrüder Van Eyck die Illusion von Gold mit Hilfe von Ölfarbe. Blattgold wirkt als überholt. Ein immenser Verlust für die Räuber, die sogleich Buße tun und die beiden, bis heute verschollenen, Grabsteine des Goldschlägers und seines Sohnes mit dem gestohlenen Gold veredeln. Araslis Auseinandersetzung mit dieser mystischen Geschichte von Schein und materiellem Wert eines Stoffes in der bildenden Kunst spiegelt sich in seiner Installation für den Kunstverein Harburger Bahnhof wider. Geben die großen Fenster des ehemaligen Warteraumes der 1. und 2. Klasse genügend Licht frei, um die goldschimmernde Oberfläche des Objektes physisch greifbar erscheinen zu lassen, so kann sich dieser Anschein durch den Perspektivwechsel des Betrachters schon im nächsten Augenblick wieder verflüchtigen.
Weniger Geschichten, als vielmehr die Möglichkeit für Narration schaffen Johanna Kintners Installationen. Die Bodenarbeit Schneeblind (2013), obwohl nicht ausschließlich für den Ausstellungsraum des Kunstvereins geschaffen, bezieht sich dennoch konkret auf die räumliche Situation und kreiert einen bestimmbaren Ort. Für ihre Bodenarbeit scannte die junge Künstlerin Quadratmeter verschiedener Oberflächen mit einem Handscanner und fügte diese Mosaik-artig digital zusammen. Wie Daniel Jacobys Soundinstallation, weicht Johanna Kintners Arbeit eindeutigen Beschreibungen des Betrachters aus. Durch die Abwesenheit von perspektivischen Augpunkten – einerseits durch den Prozess des Scannens andererseits durch die Art der Installation ihrer Arbeit im Ausstellungsraum – entzieht sich die Arbeit der visuellen Greifbarkeit durch den Betrachter. Steht man vor ihr, fällt es schwer zu sagen ob man ein zwei- oder dreidimensionales, liegendes oder schwebendes Objekt vor sich sieht. Kintners Arbeit bildet in dieser Ausstellung eine Art Verbindungsstück zwischen den Themenschwerpunkten dieser drei so unterschiedlichen Künstler: bleibt die Frage nach Schein und Sein gerade bei ihr im Raum stehen - oder vielleicht eher schweben?
Die installativen Arbeiten der drei Studenten der Frankfurter Städelschule verlangen vom Besucher, sich den Ausstellungsraum des Kunstverein Harburger Bahnhof durch aufmerksames Zuhören und die eigene Imaginationskraft neu zu erschließen.
Artun Alaska Arasli (*1987 in Ankara) lebt und arbeitet in Frankfurt und Amsterdam. Nachdem er von 2009 bis 2011 Image & Language an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam studierte, war er von 2012 bis 2013 Student an der Städelschule Frankfurt bei Willem de Rooij. Seine Arbeiten waren u.a. in folgenden Ausstellungen zu sehen (Auswahl): Behind Artun Alaska Arasli’s Daytime Delight...& Foam, Amsterdam , 2012 The Memories Are Present Stedelijk Museum Bureau Amsterdam, 2012 The Island Fat Form, Amsterdam.
Daniel Jacoby (*1985 in Lima PE) lebt und arbeitet in Frankfurt und Amsterdam. Er studiert seit 2012 an der Städelschule Frankfurt bei Prof. Simon Starling. Seine Arbeiten wurden in diversen Ausstellungen gezeigt (Auswahl): 2012 A Mount-Rushmore-Resembling Piece of Cheddar Cheese..., 1646, The Hague NL, 2012 Latsempo ar, Casino Luxembourg Project Room, Luxembourg LU, 2011 Untitled Story Vol. 2, Espacio Trapézio, Madrid ES (featuring Marcel Pié), 2011 Es sumamente extraño pensar que este árbol..., Capella de Sant Roc, Valls ES.
Johanna Kintner (*1986, Weingarten/Ravensburg) studiert seit 2010 Freie Kunst bei Prof. Judith Hopf an der Städelschule, Frankfurt am Main. Zuvor studierte sie von 2009-2010 an der Trondheim Academy of Fine Art, Trondheim, Norwegen und von 2006-2009 absolvierte sie ein Studium der Bildhauerei an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Ihre Arbeiten wurden in folgenden Ausstellungen gezeigt (Auswahl): 2012 Cryptoexplosion, Einzelausstellung, Gallery Kurant, Tromsø, Norwegen Nordanbàl, 2011 Gruppenausstellung, E-Werk Freiburg, Deutschland, 2010 aspects of love. happy hardcore or the gentle art of levitation, Ausstellung in Zusammenarbeit mit Merle Richter, Gallery KiT, Trondheim, Norwegen.