Ein Gespenst der urbanen Transformation geht um in den Ebenen des Landes Hebei.

Anlässlich der Buchvorstellung von Speculative Grounds - Positions on Beijing's Transformation laden wir Sie zu einem Spaziergang durch den urbanen Wandel des Großraums Peking ein. Nach einer Vorführung des Films Shunqiziran des Sponge Gourd Collective wird die Wissenschaftlerin und Kuratorin Antonie Angerer die Publikation Speculative Grounds - Positions on Beijing's urban transformation vorstellen. Sie wird Einblicke in die Arbeiten geben, die von einer interdisziplinären Gruppe von Künstler:innen, Forscher:innen, Architekt:innen und vielen anderen im Rahmen des Forschungsprojekts Beijing22 entwickelt wurden. Der Vortrag reist in die Städte der Zukunft, sucht nach grünen Pilzen und hört von verschiedenen sozialen Welten über ihre Träume, ihre Erfahrungen und die Realität des Lebens zwischen dem, was noch kommen wird und dem, was bereits verloren ist.

Die Publikation ist ein erster Rückblick auf das von den Kuratorinnen Antonie Angerer und Anna-Viktoria Eschbach und dem Fotografen Jannis Schulze initiierte Projekt Beijing22. Die Antwort des Pekinger Komitees "No Snow, No Problem" auf die Frage von Journalisten, wie die Olympischen Winterspiele in Peking an einem so schneearmen Ort stattfinden könnten, bildete den Ausgangspunkt für das Projekt, das das Jahr 2022 als Zeitrahmen wählte, um die urbanen Veränderungen zu untersuchen, die bis zu und wegen der Olympischen Winterspiele stattfinden. Die Ankündigung, das Unmögliche möglich zu machen, war ein Vorgeschmack auf die drastischen Veränderungen, die dem Großraum Peking in den kommenden Jahren bevorstehen würden.

Über den Film:
Sponge Gourd Collective
Shunqiziran 顺其自然,H D Video und 16 mm, 15 Min., 2020
Xiong'an, Chinas künftige Megastadt im Zentrum von Jing-Jin-Ji, ist eine Landschaft voller Kontraste: In leeren Maisfeldern sprießen moderne Städte und neue Wälder, und die Grabhügel der Vorfahren sind eingeebnet. Die Videoarbeit Shunqiziran zeigt Xiong'an als Geisterwelt, in der lokale und nicht-professionelle Laiendarsteller in Green-Screen-Anzügen durch verschiedene Landschaften streifen.

Über die Referentin:
Antonie Angerer
Kuratorin und Mitbegründerin der in Peking ansässigen künstlerischen Forschungsplattform I: project space zu den Themen Urbanisierung, Gender-Konzepte im asiatisch-pazifischen Raum, unabhängige Raumpraxis sowie neue Medien und digitale Kunstpraktiken. Sie ist weiterhin Redakteurin bei der Verlagsplattform tria und Mitbegründerin des Independent art space festival Beijing. Derzeit schreibt sie ihre Doktorarbeit über die Funktion der städtischen Medien in Chinas frühen ländlich-urbanen Transformationsprozessen. Ihre Forschung ist Teil des Forschungsprojekts Soziale Welten: Chinas Städte als Räume der Weltgestaltung an der Universität Würzburg.