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Wir freuen uns, von 24. März bis 18. April 2007 das Projekt MISTER SECURITY von Lukasz Chrobok und Christoph Faulhaber präsentieren zu können.
Überwachung und Disziplinierung, wie wir sie aus modernen westlichen Gesellschaften kennen, scheint sich aus einem zentralen Impuls zu speisen:
Der Angst vor Kontrollverlust.
Das ins Feld geführte Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung taucht dabei als imaginäres Konstrukt auf, das schwerlich zu fassen ist. Sicherheit, oder das Bedürfnis nach Sicherheit, tritt hierbei als Knotenpunkt eines Diskurses zu Tage, der auf eine Vielzahl gesellschaftlicher Aspekte verweist. Die aktuelle Debatte zur Überwachung des öffentlichen Raums koppelt sich an die Frage nach der Freiheit des Einzelnen in unserer Gesellschaft und der Neuformulierung des dynamischen Verhältnisses von Sicherheit, Freiheit und Kontrolle in demokratischen Gesellschaften. Die staatliche Kontrolle im privaten und öffentlichen Raum und die Techniken der Disziplinierung des Einzelnen erscheinen heute als virulente gesellschaftliche Themen, die in stetiger Neuformulierung hervortreten.
In den Jahren 2004 bis 2006 beschäftigte sich der fiktive Sicherheitsdienst Mister Security von Chrobok und Faulhaber mit der Sicherung der Botschaften und Konsulate der USA in Deutschland und Polen. Die beiden Künstler traten dabei in Uniformen auf, wie man sie von privaten Sicherheitsdiensten kennt. Das Ziel des Unternehmens Mister Security ist die Überwachung und Sicherung gefährdeter Objekte, die einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis, wie die offizielle Sprachregelung darstellt, unterstehen.
Erst in der Dokumentation aller Aktionen, die in der Roadshow 2006 nochmals die Ergebnisse und Ereignisse der bisherigen Überwachungen durch Mister Security dokumentierte und dazu erneut mit dem gesammelten Material vor die Botschaften und Konsulate zurückkehrte, wird offensichtlich, wie komplex der Austausch von Informationen zwischen den deutschen und amerikanischen Behörden und der weiterführenden Überwachung und Befragung der Protagonisten aufgebaut ist. Letztendlich verweist die im Rahmen der Ausstellung präsentierte Dokumentation, als Ergebnis der unterschiedlichen Aktionen und ihren Reaktionen von Seiten der US amerikanischen Behörden sowie der deutschen, auf vielschichtige Fragen zur Nutzung und Veränderung des Öffentlichen, der Überwachung und Disziplinierung des Einzelnen und des vermeintlichen Bedrohungspotentials durch die visuelle Dokumentation des öffentlichen Raumes.
Lukasz Chrobok, 1976 geboren, und Christoph Faulhaber, 1972 geboren, leben und arbeiten in Hamburg.
Zur Ausstellung erscheint ein katalog mit Beiträgen von Oliver Zybok und Felix Ruhöfer.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie Remscheid und der Space Other Gallery in Boston, USA.