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The Frankfurt Songbook
Claus Richter
05.02.2016 bis 10.04.2016

Eröffnung

Donnerstag, 04.02.2016 - 19:00 uhr

Öffnungszeiten

Dienstag - Freitag
11:00 - 19:00 Uhr

Samstag, Sonntag
12:00 - 18:00 Uhr

Ort

basis e.V. Gutleutstraße 8-12 60329 Frankfurt am Main

Wir freuen uns vom 5. Februar bis zum 10. April 2016 die Ausstellung „The Frankfurt Songbook“ von Claus Richter in der Produktions- und Ausstellungsplattform basis e.V. zu präsentieren. Richter, der sein Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach absolvierte und in Frankfurt lebte, zeigt einen Überblick über die seit 2005 in Frankfurt und seinem jetzigen Wohnort Köln entstandenen Werke in einer umfangreichen Einzelausstellung. Die Eröffnung findet am 4. Februar um 19 Uhr statt.

Phantasiewelten und ihr vermeintlich naives Potential zur Flucht aus der Wirklichkeit bilden das Zentrum der künstlerischen Praxis von Claus Richter. Durch seine Installationen, Fotografien, Schaukästen, Filme, Puppenspiele und Performances inszeniert Richter eine ironische Übersättigung des Betrachters, um mit dieser Überspitzung auf die durchaus produktive Distanz zwischen Realität und Phantasie aufmerksam zu machen. Die Vormachtstellung des Rationalen gegenüber der naiven Unschuld der Traumwelten scheint in Richters Kunst instabil zu werden, was zugleich eine Verlusterfahrung evoziert, mit der man als Erwachsener diesen phantastischen Welten gegenübertritt.

Richters imaginierte Welten ironisieren unsere Modelle von Phantasie und Wirklichkeit, ohne dabei einen ausschließlichen Blick auf die Gegenwelten zu werfen, die uns Hollywood sowie die Spielzeug- und Süßigkeitenindustrie anbieten. Im Rahmen der Ausstellung "The Frankfurt Songbook" zitiert und überhöht er das Modell des Kaufhauses und der Geisterbahn als Pole unseres Begehrens und der Flucht in eine andere Welt.

Traumwelten sind als Wunscherfüllungssehnsucht und im psychischen Begehren elementare Bestandteile unserer Erfahrung von Welt. Melancholische Sehnsucht und Imagination inszeniert er unter dem Begriff des Gesamtkunstwerks als Suche nach einer ästhetischen Ganzheit, als drängende Flucht aus der Realität. Dabei gelingt es Richters Werken, durch die sensuelle Überforderung des Betrachters und die vermeintliche Bejahung des Kitschs, die sensible Grenze zwischen Wirklichkeit und Imagination spürbar werden zu lassen. Der Verlust des Einen wird dabei zur Entleerung des Anderen, Imagination ohne ihr Gegenüber, der Wirklichkeit, erscheint sinnlos. In diesem Sinne versteht sich seine Kunst als sanfte Entkräftung der binären Zuordnung dieser beiden Erfahrungsbereiche, ohne beide Pole gegeneinander auszuspielen.

Claus Richter findet in seinem Werk eine leichtfüßige Sprache, um das psychologische Spannungsverhältnis von Wirklichkeit und Phantasie abzubilden, ohne dabei theoretisierend zu sein. Die überbordende Ästhetik in Richters Werk verweist letztendlich darauf, dass Phantasie nicht als Flucht aus der rationalen Welt missverstanden werden sollte, sondern als Teil unserer Realität wirksam ist.

Claus Richter (*1971, in Lippstadt) lebt und arbeitet in Köln. Er studierte von 1994 bis 2003 an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Mit seinen Arbeiten war er bereits in zahlreichen Ausstellungen vertreten. Einzelausstellungen (Auswahl): Ignoranz, Clages, Köln (2015); Toyshop, Frieze Art Fair, New York (2014); WAKEFIELD, FLITCRAFT, ISIDOR, artothek, Köln (2013); Millions of Lights, Kölnischer Kunstverein, Köln (2011); Nothing is easy & selected works from the Hoesch Collection, Leopold Hoesch Museum, Düren (2010). Gruppenausstellungen (Auswahl): Toys Redux – On Play and Critique, Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich (2015); NUR HIER. , Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn (2013); The only performances that make it all the way…, Künstlerhaus Graz, Graz (2013)

 

hier finden Sie die von Claus Richter zusammengestellte Leseliste.

hier finden Sie das Begleitheft zur Ausstellung.

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