on display ist ein speziell für den basis Leseraum konzipiertes Ausstellungsformat. In einem regelmäßigen, monatlichen Rhythmus werden junge Künstler/innen eingeladen, parallel zum Ausstellungsprogramm aktuelle Videoarbeiten zu präsentieren. Die Einzelpräsentation innerhalb des Leseraums lädt dazu ein, sich intensiv der ausgestellten Arbeit zu widmen und über einen längeren Zeitraum hinweg ein breites Spektrum an unterschiedlichen jungen Positionen aus dem Bereich des Bewegtbildes kennenzulernen.

Im Rahmen unseres on display Sommerprogramms freuen wir uns im Juni & Juli drei Sommer-Screenings zu präsentieren. Als dritte Arbeit wird vom 18. Juli bis 30. Juli 2014 The Tiger's Mind, 2012 von Beatrice Gibson zu sehen sein. Herzlichst laden wir Sie zur Eröffnung am 17. Juli 2014 von 19.00 - 21.00 Uhr ein.

Beatrice Gibsons filmische Arbeiten sind geprägt von der Auseinandersetzung mit Beziehungsgefügen sowie offenen, sich stetig erweiternden medienreflexiven Erzählstrukturen. Die Künstlerin setzt sich mit der Stimme, der Sprache sowie der Schwierigkeit ihrer Repräsentation auseinander. Sie nutzt die Partitur als Paradigma für die Produktion ihrer filmischen Arbeiten. Ihre Film-Skripts wiederum werden in offenen kompositionellen Strukturen entwickelt, die einem Kollektiv übergeben werden. Anschließend wird das Material mittels Notation für die Aufführung aufbereitet. Akribische und formale Porträts existierender Landschaften und den ihnen inne wohnende Stimmen und Geräusche verweben sich zu einem filmischen Dokument.

In The Tiger’s Mind dient eine Villa des Brutalismus als filmische Kulisse. Die Kamera schwenkt durch die Räume der Villa und den umliegenden Wald, begleitet von Stimmen und Musik aus dem Off. Sechs Charaktere  - der Tiger, der Verstand, der Baum, der Wind, der Kreis und ein Mädchen namens Amy – ringen um die Beherrschung des sich entfaltenden Films. Der Film untersucht die Beziehungen dieser Charaktere untereinander während sie nach und nach miteinander ringend und träumend zum Vorschein kommen und sich entwickeln.
The Tiger’s Mind wurde als Teil eines kollektiven Publishing-Projektes entwickelt, das von Will Holder und Beatrice Gibson im Jahre 2010 initiiert wurde. Der Film nutzt Cornelius Cardew’s 1967 entstandene narrative Partitur The Tiger’s Mind als ein Instrument um Sprache zu entwickeln.
Die filmische Elemente wurden, unter Einsatz der improvisierten Partituren der Charaktere, produziert von Alex Waterman als Baum (Geräuschemacher), dem Künstler Jesse Ash als Wind (Special Effects), dem Pianist John Tilbury als Mind (Soundtrack), der Künstlerin Celine Condorelli als Tiger (Requisiten), dem Verleger und Designer Will Holder als Amy (Erzähler) und Beatrice Gibson selbst als der Kreis (Autor).

Der Film wurde in Auftrag gegeben von The Showroom und CAC Brétigny, unterstützt von Fluxus und produziert in Zusammenarbeit mit Index The Swedish Contemporary Art Foundation, Stockholm.

Beatrice Gibson (*1978, UK) lebt und arbeitet in London.

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on display wird kuratiert von Gislind Köhler

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