Sie sind hier

facebook
twitter

IEPA #1 - International Exchange Program for Visual Artists
Béranger Laymond, Lilly Lulay
09.09.2016 bis 21.09.2016

Eröffnung

Donnerstag, 08.09.2016 - 19:00 uhr

Öffnungszeiten

tuesday - friday
11.00 - 19.00

saturday, sunday
12.00 - 18.00

Ort

basis e.V. Gutleutstraße 8-12 60329 Frankfurt am Main

Infoblatt

Das jährlich ausgeschriebene dreimonatige Arbeitsstipendium IEPA ist eine Kooperation der Produktions- und Ausstellungsplattform basis e.v. und NEKaTOENEa. Ziel ist es, den künstlerischen Austausch zwischen den Partnerregionen Aquitaine-Limousin- Poitou-Charentes in Frankreich und dem Land Hessen zu fördern. Die Ausstellung zeigt die jeweils vor Ort entstandenen künstlerischen Arbeiten der diesjährigen Gewinner_innen Béranger Laymond und Lilly Lulay.

Béranger Laymonds Installation“ Rebirth“ ist im Kontext seiner dreimonatigen Künster-Residenz in Frankfurt entstanden. Mithilfe von Licht, Objekten und 3D- Drucken entwirft Béranger eine utopische Welt basierend auf der schottischen Inselgruppe St. Kilda. Einst bewohnt von ca. 180 Menschen, entschied sich die damalige Bevölkerung 1930 St. Kilda zu verlassen. Seit dem bilden Militärangehörige die einzigen Bewohner.  In Laymonds Installation wird das verlassene Gebiet wiederbelebt. Das kartografische Modell an der Wand, das die Umrisse und Inselgruppen St. Kildas darstellt, wird mithilfe verschiedener Lichtquellen in eine surreal leuchtende Zeichnung verwandelt. Neue utopische Überlegungen wie das Leben auf der Insel aussehen könnte und welche sozialen und ökonomischen Grundlagen St. Kilda prägen könnten, hält Laymond in vier Gaufragen fest. Neben dem Kultischen und der Tradition, bilden ebenfalls die Energieversorgung, das Heldentum und die Ökonomie einen wesentlichen Bestandteil der utopischen Wiedergeburt. Die Idee des perfekten, vergnüglichen Lebens auf einer einsamen Insel greift Laymond in einem 3D-Druck auf. Getrübt wird diese Vorstellung jedoch von den Gegenständen, die die Insel beherbergt, denn es handelt sich um Requisiten bekannter Horrorfilme. Utopie und Dystopie, Geschichte und Fiktion, genauso wie Humor und Kritik treffen in seiner Installation aufeinander und inszenieren das Aufblitzen von Lichtpunkten einer phantastischen Welt, deren Erfüllung in einer bewusst fiktiven Vorstellung verbleibt.

Im Kontext ihrer dreimonatigen Künstler-Residenz im französischen Hendaye, setzt sich Lilly Lulay mit den menschlichen Spuren und den Strukturen der durch Erosion geformten Landschaft innerhalb des umliegenden Naturschutzgebietes auseinander. Für ihre installativen Arbeiten nutzt Lulay unter anderem Fotografien der nahegelegenen Küste und verschiedene Fundstücke, wie angeschwemmtes Holz und zurückgelassene, von der Natur überformte Glasscherben. Geprägt von Wetter und Gezeiten, aber auch durchsetzt von Spuren der menschlichen Aneignung dient diese Landschaft als Ausganspunkt ihrer künstlerischen Reflexion zur Durchdringung von Natur und Kultur.
In ihren vielschichtigen Installationen und Collagen befragt sie die Aneignung und Überlagerung sowohl natürlicher als auch historischer Orte durch das menschliche Eingreifen. Dazu nutzt sie semitransparente und spiegelnde Folien, aufgebrochene Displays, Fotografie und Stoffe, genauso wie natürliche Fundstücke. Sowohl die organischen Strukturen als auch die kulturellen Muster unserer Umwelt fungieren für sie als Träger und Spiegelbild von natürlichen, kulturellen und zeitlichen Gegebenheiten. In ihren Drucken auf Seide, Neopren und Polyester kombiniert Lulay die Innen- und Außenansichten, aber auch die Wand- und Deckenbemalungen des nahegelegenen Château-Observatoire Abbadia mit den Graffitis der leerstehenden Bunker aus der Zeit der deutschen Besatzung. Die Formen der Graffitis dienen dabei als Schablone für die Anordnung der Ansichten des Château. Die zeitspezifischen Verwendungsweisen beider Bauten, aber auch die natürlichen und kulturell bedingten Überlagerungen innerhalb dieser historischen Orte werden dekonstruiert und neu in Beziehung gesetzt.

Der Austausch erfolgt im Rahmen der Partnerschaft des Landes Hessen und der Region Aquitaine-Limousin-Poitou-Charentes.

Kooperationspartner:

Diese Veranstaltung auf Facebook.