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on display "sommer-screening": Agnieszka Kurant
Agnieszka Kurant
04.07.2014 bis 16.07.2014

Eröffnung

Donnerstag, 03.07.2014 - 19:00 uhr

Öffnungszeiten

Dienstag - Sonntag
14:00 - 19:00 Uhr

Ort

basis e.V. Gutleutstraße 8-12 60329 Frankfurt am Main

on display ist ein speziell für den basis Leseraum konzipiertes Ausstellungsformat. In einem regelmäßigen, monatlichen Rhythmus werden junge Künstler/innen eingeladen, parallel zum Ausstellungsprogramm aktuelle Videoarbeiten zu präsentieren. Die Einzelpräsentation innerhalb des Leseraums lädt dazu ein, sich intensiv der ausgestellten Arbeit zu widmen und über einen längeren Zeitraum hinweg ein breites Spektrum an unterschiedlichen jungen Positionen aus dem Bereich des Bewegtbildes kennenzulernen.

Im Rahmen unseres on display Sommerprogramms freuen wir uns im Juni & Juli drei Sommer-Screenings zu präsentieren. Als zweite Arbeit wird vom 4. Juli bis 16. Juli 2014 Cutaways, 2013 von Agnieszka Kurant zu sehen sein.
Herzlichst laden wir Sie zur Eröffnung am 3. Juli 2014 um 19.00 Uhr ein.

Agnieszka Kurant ist an den imaginären und immateriellen Strukturen und deren zumeist unmerklichen und unbewussten Einfluss auf die Realität interessiert. Fiktionen, Gerüchte und Phantome bestimmen und sind mit den Prozessen der Ökonomie sowie der Gesellschaft verwoben und konstruieren damit das Verständnis von Wirklichkeit. In ihren Arbeiten analysiert die Konzeptkünstlerin den hybriden und veränderbaren Status von Objekten in ihrer Beziehung zwischen Wert, Aura, Autorenschaft, Produktion und Besitz. Indem sie Prozesse wie das Editieren, kollektive Intelligenz und Bewusstsein sowie immaterielle Arbeit als ästhetische und politische Akte begreift, verschafft sie den unsichtbaren Elementen und Einflussfaktoren eine neue Sichtbarkeit. Das „unbekannte Unbekannte“ sowie die Lücken der Logik treten in den Vordergrund und erweitern das Verständnis von Realität und Fiktion.

In Cutaways, einer Zusammenarbeit mit dem Oskar-prämierten Filmeditor Walter Murch, treffen drei Filmcharaktere aufeinander, die beim Final Cut aus den Handlungssträngen drei bekannter amerikanischer Spielfilme herausgeschnitten wurden: Die Schauspielerin Charlotte Rampling in der Rolle einer Tramperin aus Richard C. Sarafians Vanishing Point (1971), Abe Vigoda als Anwalt und bester Freund des Protagonisten Harry Caul in Francis Ford Coppolas The Conversation (1974) und Dick Miller als Schrottplatzbesitzer Monster Joe, aus Quentin Tarantinos Pulp Fiction (1994). Kurant inszeniert, basierend auf den Dialogen der jeweiligen Originalskripte und Originalbesetzung der Charaktere eine neue Erzählung. Die Figuren, von deren Existenz keinerlei Spuren in den Endfassungen zu finden sind, und die aus unterschiedlichen Gründen herausgeschnitten wurden, sind, trotz ihres Nichterscheinens Teil der Entstehungs- und Handlungsgeschichte des finalen Spielfilmes. Die Zusammensetzung eines neuen Geschehens durch die Phantomcharaktere, das Sichtbarmachen dieser Figuren, lässt die Frage nach einer alternativen Handlungsmöglichkeit des Filmgeschehens aufwerfen. Damit werden, neben der Frage nach der Autorenschaft (die zugleich mit dem Recht auf den Final Cut verbunden ist), die unsichtbaren Prozesse des Editierens oder Bearbeitens in den Vordergrund gestellt sowie deren Einfluss auf den Inhalt des letztendlich finalen filmischen Geschehens.

Agnieszka Kurant, Cutaways, 2013, HD digital film, Director of photography: Michael Simmonds
duration: 23 minutes, 40 seconds
Courtesy Tanya Bonakdar Gallery, New York; Anna Lena Films; Galeria Fortes Vilaca, São Paulo

Agnieszka Kurant (*Lodz, Polen) lebt und arbeitet in New York.

diese veranstaltung auf facebook.

Die Sitzgelegenheiten für die sommer-screening sind designt von Levent Kunt

on display wird kuratiert von Gislind Köhler

Mit freundlicher Unterstützung von: