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basis Feature: 3 Questions to the Goethe-Institut in Bangalore

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3 Questions to Claus Heimes, Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan, Bangalore

1. Was macht Ihre Arbeit aus und in welchen Bereichen sind Sie tätig?

Als Direktor des Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore lebe und arbeite ich seit über drei Jahren in Bangalore in Südindien. Das Goethe-Institut fördert die deutsche Sprache und den kulturellen Austausch zwischen Indien und Deutschland und bietet Informationen über Deutschland an. Als Direktor habe ich die Gesamtverantwortung für unsere Tätigkeiten, was natürlich auch die Personalverantwortung für zwanzig feste und über dreißig freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeht.

Wir haben ein großes Haus, in dem wir Sprachunterricht und –prüfungen, sowie kulturelle Veranstaltungen anbieten. Außerdem beherbergt das Goethe-Institut Bangalore eine kleine Bibliothek. Derzeit ist das Goethe-Institut Bangalore geschlossen und die Kolleginnen und Kollegen arbeiten soweit es geht von zu Hause aus. Unsere Sprachkurse mussten wir unterbrechen, führen sie aber seit Ende März online weiter. Dabei sind Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer sowie Lehrerinnen und Lehrer jeweils von ihrem zu Hause zugeschaltet. Es besteht eine allgemeine Ausgangssperre, die nur für den Einkauf dringend benötigter Lebensmittel sowie für Apotheken- und Arztbesuche gebrochen werden darf. 

2. Wie gestaltet sich die Situation für Kulturschaffende in Indien momentan? 

Alle Kultureinrichtungen des Landes sind geschlossen – genau wie Schulen und Universitäten und andere Einrichtungen. Künstler, Kuratoren und andere Kulturschaffende befinden sich im Ausnahmezustand. Einige Einrichtungen haben online-Angebote (Tanzkurse o.ä.), aber die finanzielle Situation nahezu aller Einrichtungen ist mehr als prekär. Es wird von der Substanz gelebt. Eine gezielte Förderung von staatlicher Seite wegen der jetzigen Situation gibt es für kulturelle Einrichtungen (privat oder staatlich) oder unabhängige Kulturschaffende nicht.

3. Wie schlägt sich die Corona-Krise auf die Arbeit des Goethe-Instituts nieder und wie gehen Sie damit um?

Die Arbeit des Goethe-Instituts hat sich für die Zeit der Ausgangssperre in allen Bereichen grundlegend geändert bzw. ist eingefroren worden. Wir sind besonders stark auf eigene Einnahmen aus den Sprachkursen und –prüfungen angewiesen, die nun auf nicht absehbare Dauer gar nicht (Prüfungen) oder nur eingeschränkt und in verändertem Modus (Kurse) stattfinden können. Wir versuchen dennoch, online einige Leistungen weiter zur Verfügung zu stellen. Dies gilt nicht nur für Sprachkurse, sondern auch für die Bibliothek (wir betreiben eine Online-Ausleihe von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften mit mehr als 10.000 Titeln) und das Kulturprogramm. Die Kolleginnen und Kollegen sind alle trotz der schwierigen Situation motiviert und arbeiten in dieser unsicheren Zeit kreativ an Alternativangeboten.

Dr. Claus Heimes ist seit November 2016 Leiter des Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore. Er ist Diplom-Politologe und wurde an der FU Berlin im Bereich politische Philosophie promoviert. Vor seiner Tätigkeit in Bangalore war er als Konsul und Leiter der Abteilung Kultur und Bildung des deutschen Generalkonsulats in Shanghai tätig.​