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Ort
basis e.V. Gutleutstraße 8-12 60329 Frankfurt am Main
In der öffentlichen Debatte über die sozialen Folgen des Klimawandels wird oft gewarnt, dass in Zukunft mit einer wachsenden Anzahl von „Klimaflüchtlingen“ zu rechnen ist. Doch wie kommen die Zahlen zustande? Inwieweit kann von einem direkten Zusammenhang zwischen Klimawandel und erzwungener Migration ausgegangen werden? Der Vortrag zeigt im ersten Schritt bestehende Szenarien zu Migration infolge klimatischer Veränderungen auf der globalen Ebene und die damit verbundene wissenschaftliche Diskussion. Am Beispiel eigener Forschung über Klimawandel, Landdegradation und Migration in den westafrikanischen Sahelländern Mali und Senegal illustriert die Präsentation in einem zweiten Schritt die komplexen Beziehungen von Umweltveränderungen und Überlebensstrategien der lokalen Bevölkerung. Vor diesem Hintergrund reflektiert das gemeinsame Gespräch kritisch die gängigen Szenarien über „Klimaflüchtlinge“ und stellt Überlegungen für alternative Zukunftsentwürfe vor.
PD Dr. Diana Hummel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ISOE und Mitglied der Institutsleitung. Sie lehrt als Privatdozentin am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt am Main zur Sozialen Ökologie sowie politikwissenschaftlichen Umweltforschung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Konzepte gesellschaftlicher Naturverhältnisse, Bevölkerungsentwicklung, Biodiversität und Versorgung sowie Gender & Environment. Hummel hat zahlreiche Essays und Beiträge in Publikationen veröffentlich, darunter Migration as Societal Response to Climate Change and Land Degradation in Mali and Senegal (2016) und Von der Nachhaltigkeit zur Resilienz? Der Diskurs in Ökologie und Umweltpolitik (2017).
Lukas Drees (MSc.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt Wasserressourcen und Landnutzung des ISOE. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit den Auswirkungen von Umweltveränderungen und sozioökonomischen Bedingungen auf das Migrationsverhalten von Menschen in der Sahelzone. Seine Schwerpunkte liegen hierbei im Bereich der Integration natur- und sozialwissenschaftlicher Daten und der Entwicklung von Modellen und Zukunftsszenarien.
Der Vortrag von PD Dr. Diana Hummel und Lukas Drees ist Teil des Begleitprogramms zu der Ausstellung There Will Come Soft Rains.